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DIE ENTSTEHUNG DER SPIRITUOSEN


Die Entstehung des Arraks aus Palmwein wird auf 500 - 1000 v. Chr. datiert. Er gilt damit als eine der ersten Spirituosen der Geschichte & als Wegbereiter der meisten Spirituosen der Neuen Welt. Vom 13. bis 19. Jh. n. Chr. galt Arrak in Europa als absolute Premiumspirituose & war beliebter als Gin & Rum.



DIE ANFÄNGE

1000 v. Chr.


Am Ufer des Indus wenden Schiffsbauer erstmals das Destillationsverfahren an ihrem beliebten Palmwein an. Der Palmwein kommt von der Arecapalme - der Begriff „Araca“ entsteht 


400 v. Chr.


Der Begriff Arrak für Destillate geht um die Welt. Es entstehen Arrak, Airag & Sake. Um 350 v.Chr. schreibt Aristoteles das Destillationsverfahren erstmals nieder. 


800 n. Chr.


Dschabir ibn Hayyan aus Medina verbessert das Destillationsverfahren deutlich. Es wird „Araq“ aus Palmwein gebrannt & der Begriff „al-kuhl“ entsteht.


 

EINE SPIRITUOSE EROBERT EUROPA

1300 n. Chr.


Von Marco Polo leidenschaftlich umschrieben & erstmals nach Europa gebracht wird Arrak Europas erste echte Spirituose und avanciert zu einem der begehrtesten Importgüter.



1400 n. Chr.


In Vorderasien tauscht man Palmwein gegen Traubenwein & Anis und macht aus dem Wort „Arrak“ „Raki“ -  Vater von „Ouzo“ & „Pastiz“.



1450 n. Chr.


In Osteuropa sucht man  Alternativen zu dem begehrten aber teuren Arrak .Es entsteht  der erste „Wodka“, der in Vorderasien noch heute "Aragh" genannt wird.


 

DIE ARRAK RENAISSANCE

1500 n. Chr.


Um sich den Transportweg für Arrak zu sparen kultiviert man indonesischen Zuckerrohr auf den Mittelmeerinseln. Wegen der fehlenden Reismaische brennt man zunächst „Cachaca“ & später „Rum“ 



1900 n. Chr.


Hohe Importzölle lassen Arrak zugunsten des günstigeren Rums langsam verschwinden. Mit dem Anfang des 1. Weltkrieges verschwindet er fast ganz aus Europa.



2012 n. Chr.

 

Punsch feiert in der gehobenen Gastronomie ein Comeback & PALMS brennt den ersten Europäischen Arrak seit mehr als 150 Jahren.


 

DRINKER´S DIGEST


DIE ANFÄNGE

1000 v.Chr. - 1400 n.Chr.


Im 5. Jahrt. vor Christus erfreute sich die Menschheit grundsätzlich an 4 alkoholischen Getränken: in Südostasien ließ man Reismaische fermentieren, die Nomadenvölker nördlich des Himalaya stellten vergorene Stutenmilch her, in Europa & Vorderasien hatten man Honigwein & in nahezu jedem Land zwischen dem nördlichen & südlichen 40. Breitengrad wurde Palmwein getrunken. Der Erfolg des Palmweins ist einfach erklärt, denn zum einen wuchsen Palmen in Hülle & Fülle & zum andern mußte Palmwein nicht wirklich hergestellt werden, sondern lediglich geerntet. Dazu kletterte man auf eine Palme, schnitt eine Blüte an & fing den herauslaufenden zuckersüßen Blütensaft auf. Dieser fing in angebundenen Töpfen sofort an zu gären & hatte, ohne weiteres Zutun, nach der allmorgendlichen Ernte ein Alkoholvolumen von knapp 6 - 8%.

           

An dem Verfahren hat sich bis heute nichts geändert & so gehört Palmwein mit einem weltweiten jährlichen Absatz von mehr als 4,5 Mrd. Liter (2013) noch immer zu den beliebtesten alkoholischen Getränken der Tropen.

 

Leider waren all diesen alkoholischen Getränken natürliche Grenzen bzgl. der Alkoholausbeute gesetzt. In Ostasien ent-deckte man jedoch bald ein Verfahren, mit dem man einen noch stärkeren Reiswein herstellen konnte. Mithilfe gärender Reismaische, menschlichem Speichel & Zucker schaffte man es Stoffwechseltemperaturen von bis zu 50°C zu erzeugen & damit mehr Hefe & Zucker in Alkohol zu verwandeln. Das Verfahren gilt sowohl als Ursprung des „Sake“, als auch des indonesischen „Arraks“ & wird in Teilen Ostasiens in ähnlicher Form noch heute angewandt. 

 

Wirklich hochprozentige Getränke konnten aber erst nach der Entdeckung der Destillation erzeugt werden. Die Entdeckung des Destillationsver-fahrens wird nach heutigem Kenntnisstand der Induszivilisation zugesprochen & auf etwa 1000 – 3000 v. Chr. datiert. Die Induszivilisation zählt zusammen mit den Mesopotamiern & Ägyptern zu den ersten drei Hochkulturen der Geschichte & siedelte am Ufer des Indus, an der heutigen Grenze zwischen Indien & Pakistan.


Die Indus-Kultur war nicht nur führend im Städtebau, sondern auch in der Seefahrt & verwendete zur Abdichtung ihrer Schiffe bereits einfachste Destillationsverfahren für Pech & Teer. Da in dieser Region seit frühester Zeit auch der Palmwein zum ständigen kulturellen Leben gehörte, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Schritt zur destillierten Spirituose gelang. Dazu wurden Woll- oder Strohbüschel unter den Deckel eines Kochtopfes geklemmt, in denen sich das Destillat sammelte. Die Wollbüschel wurden ausgerungen, das fertige Destillat mit Wasser & verschiedenen Kräutern vermischt & das entstandene Elixier als Heilmittel, Opfergabe oder zu kosmetischen Zwecken genutzt. Da man für das Verfahren den Palmwein der Arecapalme, bzw. den Blütensaft der Arecanuss verwendete, wurde diesem wundersamen Trank der Name „Areca“ oder „Araca“ verliehen, dessen Wortherkunft im Sanskrit, einer altindischen Sprache, vermutet wird.

 

Der Wortstamm „Arac“ diente daraufhin bis ins 1. Jahrt. n. Chr. in Asien & Nordafrika als Umschreibung für nahezu jede Art von Destillat, egal aus welchem Rohstoff es hergestellt wurde. So nannten bspw. die Indonesier ihren hochprozentigen Reiswein später „Arrak“ & die Nordasiaten, die gelernt hatten ihrer fermentierten Stutenmilch ebenfalls mehr Alkohol abzugewinnen, tauften ihr neues Getränk „Araca“.   

Knapp 600 Jahre später, im 4. Jh. v. Chr., versuchte dann Aristoteles durch Destillation aus Meerwasser Trinkwasser zu gewinnen & schrieb das Verfahren erstmals nieder, allerdings nicht ohne die Prozedur auch am beliebten Dattelpalmwein ausprobiert zu haben. Um 800 n. Chr. nahm sich dann Dschabir ibn Hayyan, ein Chemiker aus Medina, dem Thema der Destillation erneut an & verbesserte das Verfahren deutlich. Man stellte daraufhin „al-kuhl“ her, was in etwa „feines Pulver“ bedeutet & brannte „Araq“ oder „Arak“, was im arabischen mit „Schweiß“ oder „Tropfen“ übersetzt wird. Dieser „Araq“ wurde erst aus Dattelpalmwein hergestellt & später aus Traubenwein & Anis. Knapp 600 Jahre später, im 15. Jh. n. Chr., machte ein Osmane dann aus dem Wort „Arak“ ein „Raki“, woraus später sowohl der „Ouzo“, als auch der „Pastis“ hervorgingen. 


ARRAK EROBERT EUROPA

1500 n.Chr. - 2015 n. Chr.


Hat man heute die frühe europäische Handelsschifffahrt vor Augen, denkt man, was die Bordverpflegung angeht, meistens an Rum. Den Geschichten von Blackbeard & der Bounty sei Dank. Tatsächlich war allerdings nur die spätere Schifffahrt zwischen Europa & Amerika vom Rum dominiert. Die gesamte, weitaus ältere Handelsschifffahrt zwischen Europa & Asien war seit seiner Entdeckung fest in der Hand von Arrak. Insbesondere schätze man unter den Seefahrern den „Punsch“. Punsch kommt von dem indischen Wort „pāñč“ & bedeutet „fünf“, stellvertretend für die 5 Zutaten: Arrak, Wasser, schwarzer Tee, Zitrone & Zucker. Das Getränk diente vordergründig dazu, dem schlecht werdendem Trinkwasser entgegenzuwirken, hatte aber auch einen nicht unerheblichen Unterhaltungswert auf den langen Überfahrten. Zum Erhitzen ließ man einfach eine glühende Eisenkugel in einen Topf mit Punsch fallen. Das Rezept war später bei den Engländern & Schweden sehr beliebt & gilt mitunter als Vorgänger des Grog. Auch die Feuerzangenbowle ist ein Nachfahre des Punschs & wurde noch bis Anfang des 20. Jh. traditionell mit Arrak zubereitet.

 

Der Erste, der die Europäer mit Arrak bekannt machte, war Marco Polo, der sich Ende des 13. Jh. n. Chr. mit einer Flasche Arrak in der Tasche auf die Rückreise von Indien nach Europa begab. Der Arrak erfreute sich als gleich so großer Beliebtheit, dass geschäftstüchtige Genueser Kaufleute sofort groß in den Handel einstiegen & zuerst dem osteuropäischen Adel zeigten, was eine anständige Spirituose war. In Osteuropa wich daraufhin die Vorliebe für Fleisch & Bier einer neuen Leidenschaft für Hochprozentiges. Erst 100 Jahre später widmete man sich langsam der Spirituose aus lokal verfügbarem Roggen. Noch heute wird „Arrak“ in Russland oft als „asiatischer Wodka“ bezeichnet. In den südlichen Regionen zwischen Georgien & dem Iran ist eine gängige Übersetzung für Wodka heute noch „Aragh“.

Auch in Westeuropa genoss man den feinen Tropfen aus Fernost, der in der Gunst der Gasthausbesucher weit höher stand als Gin & Rum. Ein Denkmal, das dem berühmt, berüchtigten Besitzer des Covent Garde Cafèhauses Tom King 1755 in London gesetzt werden sollte, zeigte bspw. ein Fass mit Brandy & eines mit Arrak. Gin & Rum waren Spirituosen für arme Leute.


Während die Briten den indischen Arrak aus Palmwein genossen, präferierten die Schweden & Holländer den indonesischen Arrak aus Zuckerrohr & Reismaische. Da sowohl der Handel mit Zucker, als auch mit Arrak florierte, der Weg nach Südostasien aber lang & teuer war, beschlossen die geschäftstüchtigen Genueser Kaufleute die Zuckerrohrpflanze von Indonesien nach Europa zu importieren & auf den kanarischen Inseln selbst anzubauen. Später ließ man dann bei der Arrakproduktion die Reismaische als Komponente weg & brannte zunächst Cachaca & später Rum.


Für einen regen Nachschub an Arrak sorgte seit Anfang des 17. Jh. n. Chr. die British East India Company, die sich mit der Dutch East India Company ein spannendes Duell um die Vorherrschaft auf den Handelsrouten nach Asien lieferte. Das Ergebnis für den europäischen Konsumenten war ein umfangreiches Angebot an den verschiedensten Arraks. Anfang des 19. Jh. erlangte der Punsch- & Arrakwahn dann einen absoluten Höhepunkt, als die British East India Company selbst groß in die Tee- & Arrakproduktion einsteigen wollte. Auf Ceylon (heute Sri Lanka) waren zu dieser Zeit mehr als 50.000 Menschen ausschließlich mit der Produktion von Tee, Palmwein & Arrak beschäftigt. Das entsprach in etwa einem Zehntel der damaligen Bevölkerung Ceylons.


Mit dem Ende der beiden Handelsverbände Anfang, bzw. Mitte des 19. Jh. n. Chr., ebbte der Nachschub an Arrak langsam ab, was zu höheren Preisen & einer geringeren Nachfrage führte. Als dann zusätzlich die Zölle für Waren aus Asien enorm anstiegen & gleichzeitig die amerikanischen Rums immer besser wurden, verschwand er still & leise von der Bildfläche. Heute spielt er aufgrund einer oft fragwürdigen Qualität in den westlichen Ländern kaum noch eine Rolle. Historisch gesehen gehört Arrak allerdings zu den sog. Basisspirituosen, passt thematisch zwischen einen guten Rum & Weinbrand & sollte in keiner vollständigen Bar fehlen.

 

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